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Patientenverfügung: Selbstbestimmung im Ernstfall

In einer Patientenverfügung kann als eine Art „Gebrauchsanweisung für Spitäler und Ärztinnen sowie Ärzte“, geregelt werden, ob Menschen in ihrer letzten Lebensphase den Weg der Lebensverlängerung oder den der Schmerzlinderung gehen möchten. Das funktioniert beispielsweise durch Palliativmedizin im Hospiz.

Bernhard Loimer, Anwalt in Salzburg und erfahren im Thema der Patientenverfügungen, sagt: „95 Prozent aller Patientinnen und Patienten wollen lieber schmerzfrei sein, als 120 Jahre alt zu werden. Um das zu erreichen, empfehlen wir, eine verbindliche Patientenverfügung zu errichten. Eine solche hat eine Dauer von acht Jahren, muss registriert und kann nach Ablauf der Zeit freilich verlängert oder erneuert werden.“

Ein Aufklärungsgespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ist Voraussetzung für die Registrierung der Verfügung, die danach in das Patientenverfügungsregister eingetragen und über die elektronische Gesundheitsakte einsehbar ist.

Was ist eine Patientenverfügung genau?

Eine Patientenverfügung ist ein schriftliches Dokument, in dem man festlegt, ob und welche medizinischen Maßnahmen im Ernstfall durchgeführt oder unterlassen werden sollen, falls der Patient selbst nicht mehr entscheidungsfähig ist. Einfach gesagt: Mit einer Patientenverfügung sichern Sie sich das Recht, über Ihren Körper und Ihre Behandlung zu bestimmen – auch dann, wenn Sie sich nicht mehr artikulieren können.

Welche Arten der Patientenverfügung gibt es?

In Österreich unterscheidet man zwischen verbindlichen und nicht verbindlichen Patientenverfügungen. Eine verbindliche Patientenverfügung verpflichtet Ärztinnen und Ärzte, Ihre Wünsche zu respektieren, während eine nicht verbindliche Patientenverfügung nur eine Orientierungshilfe bietet.

Wie wird eine Patientenverfügung erstellt?

Um sicherzustellen, dass Ihre Patientenverfügung rechtlich bindend ist, sollten Sie folgende Schritte beachten:

  • Beratung durch Ärztinnen oder Ärzte: Eine Aufklärung über die Konsequenzen Ihrer Entscheidung ist notwendig.
  • Schriftform: Die verbindliche Patientenverfügung ist schriftlich abzufassen und kann vor einem Anwalt errichtet werden.
Wie lange ist eine Patientenverfügung gültig?

Eine verbindliche Patientenverfügung gilt für maximal acht Jahre und kann danach erneuert werden. Eine nicht verbindliche Patientenverfügung hat keine feste Frist, sollte aber – wie auch die verbindliche Verfügung – regelmäßig aktualisiert werden, sollten sich die Vorstellungen des Patienten ändern.

Warum ist eine Patientenverfügung wichtig?

Mit einer Patientenverfügung sorgen Sie dafür vor, dass Ihre persönlichen Vorstellungen respektiert werden – und entlasten gleichzeitig Ihre Angehörigen, die im Ernstfall keine schwierigen oder weitreichenden Entscheidungen für Sie treffen müssen.

 

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